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Ein ganz normaler Tag als Abgeordnete

"Der Euro ist die stabilste Währung"

Donaugipfel und Verfassung - Europa-Abgeordnete Elisabeth Jeggle auf Wahlkampftour

Vom Verbraucherschutz über den Vertrag von Lissabon bis hin zur Finanzkrise: Die Biberacher Europa-Abgeordnete Elisabeth Jeggle (CDU) hat auf Einladung der Frauen-Union Reutlingen über EU-Politik referiert.

CHRISTINA HÖLZ

Ödenwaldstetten/Region

Was hat die Glühbirne mit dem Schlachthof zu tun, und die Donau-Anliegerstaaten mit einem Fertighaushersteller in Oberstetten? Alles zusammen passt in den Arbeitsalltag einer Europa-Abgeordneten. Denn morgens da weilte Elisabeth Jeggle noch beim Donaugipfel in Ulm, wo sich am Mittwoch hochrangige Regierungsvertreter nebst EU-Regionalkommissarin Danuta Hübner die Ehre gaben.

Die Anliegerstaaten des Flusses wollen innerhalb der Europäischen Union künftig enger zusammenarbeiten, die Regionen am Fluss wieder zur Donaumetropole erklären. "Eine gute Sache. Wir sind interessiert daran, entlang der Donau politische Projekte mit EU-Geld zu verwirklichen", sagt Elisabeth Jeggle und nimmt einen Schluck aus ihrer Kaffeetasse. Gemeinsam mit etwa 25 Unions-Frauen der Kreisverbände Reutlingen, Sigmaringen und Zollernalb sitzt die Biberacher CDU-Politikerin in der Bauereigaststätte des "Lamm" in Ödenwaldstetten.

Die Reutlinger Frauen-Union um ihre Vorsitzende Elisabeth Zimmermann hatte eingeladen: Erst die Betriebsbesichtigung bei Schwörer-Haus in Oberstetten, dann soll Elisabeth Jeggle den Frauen die aktuelle Europapolitik nahe bringen. Was nicht schwer fällt, denn die gelernte Hauswirtschaftsmeisterin Jeggle ist zwar auf Wahlkampf-Tour in der Heimat - aber immer mit einem Ohr in Straßburg. Eben lässt sie sich am Handy die Ergebnisse der Plenarabstimmung am Morgen ("die erste, die ich geschwänzt habe") verklickern. Das Thema liegt der ehemaligen Bäuerin am Herzen: Es geht um den Schutz von Schlachttieren - eine Verordnung soll unter anderem regeln, dass die Betäubung der Tiere vor dem Schlachten nicht nachlässt. Außerdem muss das Personal an Schlachthöfen künftig europaweit mit Sachkundenachweisen dienen können. 

Das Votum der Abgeordneten fällt nach Wunsch aus für die Europapolitikerin. Elisabeth Jeggle freut sich: "Das ist ein großer Erfolg für die europäische Landwirtschaft."

Ob Schlachtverordnung, Tierschutz im Allgemeinen ("das ist ein Riesenspagat zwischen den Tierschützern und denen, die Medikamente entwickeln müssen"), oder die Finanzkrise - Elisabeth Jeggle streift viele Themen, freilich nicht, ohne für die bevorstehende Europawahl Europäische Union zu trommeln. Der Euro etwa, lange als Teuro verunglimpft, sei inzwischen "eine der stabilsten, wenn nicht sogar die stabilste Währung in der Welt", sagt die Politikerin. Sie selbst bezahle sogar in Kleinasien mit Euro - "und jetzt wollen auch die Briten und die Dänen unsere Währung."

Die Geldwertstabilität zu erhalten, das sei ein Ziel der EU in den kommenden Jahren, so Jeggle. Ein weiteres: der Verbraucherschutz, wozu die Politikerin auch das Energiesparen zählt. Es müsse aber dennoch möglich sein, Leuchten zu produzieren, die für alle bezahlbar sind, relativiert sie - und kommt schließlich auf ein brisantes Thema zu sprechen: Die Verfassung der Europäischen Union - viel diskutiert, spätestens seit die Iren 2008 den Vertrag von Lissabon ablehnten. Um Europa ist Elisabeth Jeggle aber in keinem Fall bange: "Ich bin da völlig abgekühlt. Entweder wir bekommen einen Verfassungsvertrag oder nicht. Falls nicht, werden die Kernstaaten der EU weiter eng zusammenarbeiten."

(SÜDWEST AKTIV, 8.5.2009)



 
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