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Gedankenaustausch mit der Senioren-Union Reutlingen

Artikel vom Mittwoch, dem 22.04.2009 aus SÜDWEST AKTIV

REUTLINGER NACHRICHTEN

Ehrlich gegenüber Türkei sein

CDU-Europaabgeordnete Elisabeth Jeggle zum Gedankenaustausch bei der Senioren-Union

Die baden-württembergische CDU-Abgeordnete Elisabeth Heggle war dieser Tage bei der Senioren-Union zu Gast und sprach dabei über die Bedeutung der Europäischen Union für die Bürger vor Ort.

Reutlingen   Direkt aus der laufenden Plenarwoche des Europaparlaments in Straßburg war die baden-württembergische CDU-Europaabgeordnete Elisabeth Jeggle mit ihrem Mitarbeiter Christoph Koch, der auch als Rechtsreferendar in Reutlingen tätig ist, zu einem Gedankenaustausch zur Bedeutung der Europäischen Union bei der Reutlinger Senioren-Union gekommen, heißt es in einer Mitteilung.

"Wir kämpfen gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Wirtschaftskrise für ein starkes und handlungsfähiges Europa", betonte die Europaabgeordnete und CDU-Spitzenkandidatin für die Europawahl im Bezirk Württemberg-Hohenzollern eingangs ihrer Rede vor den rund 50 Teilnehmern, die der Einladung des Kreisvorsitzenden der Senioren-Union, Wolfgang Augsberg, gefolgt waren.

"Gerade jetzt wird deutlich, dass uns ein großer europäischer Wirtschaftsraum und vor allem der gemeinsame Euro spürbar stärker machen", unterstrich Christoph Koch, CDU-Kandidat für die Europawahl im Landkreis Reutlingen, bei seinem Redebeitrag. Da sei es nicht verwunderlich, dass plötzlich Dänemark und Großbritannien gerne Krone und Pfund für den Euro aufgeben wollen, doch damit werde man sich Zeit lassen, bis wieder ruhigeres Fahrwasser erreicht sei, so Koch weiter, der in Reutlingen auf dem CDU-Listenplatz 4 auch für den Kreistag kandidiert. Auch kam das in den vergangenen Wochen vielfach falsch zitierte "EU-Brezelverbot" zur Sprache, welches auf der Annahme beruht, dass unsere schwäbischen Brezeln zu salzig und damit ungesund wären. "Wir Abgeordnete der CDU/CSU haben uns im Europäischen Parlament nicht für die Kennzeichnung von Nahrungsmitteln in drei Ampel-Gesundheitsstufen nach britischem Vorbild eingesetzt. Dieser Vorschlag kam auch und gerade aus den Reihen deutscher Verbraucherschutzminister", betonte Elisabeth Jeggle. Auch gehe es den Befürwortern natürlich um kein Verbot, sondern um eine Kennzeichnung abgepackter Waren für den Verbraucher. "Ich bezweifle aber den Nutzen einer solchen Regelung und meine, hier muss sich die europäische Ebene nicht einschalten", unterstrich die Europaabgeordnete weiter.

"Wir müssen mit dem neuen Vertrag erst einmal die EU mit jetzt 27 Staaten handlungsfähig und effektiver machen, bevor wir überhaupt über die Aufnahme weiterer Kandidaten nachdenken können", so Elisabeth Jeggle auf die Frage nach den Grenzen der EU und schlägt deshalb für die Türkei statt einem Beitritt eine privilegierte Partnerschaft vor. "Gerade diese Woche hat das Europaparlament erstmals mit großer Mehrheit den fehlenden Reformwillen der Türkei scharf kritisiert", erläuterte Elisabeth Jeggle den Mitgliedern der Senioren-Union. "Wir müssen der Türkei gegenüber endlich ehrlich sein - eine Vollmitgliedschaft würde beide Seiten politisch und wirtschaftlich überfordern. Wir brauchen gerade jetzt mehr denn je ein starkes Europa und dürfen es nicht riskieren, dieses Projekt zu gefährden", so der Reutlinger Europakandidat Christoph Koch auf eine Frage aus dem Publikum.